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Übernimmt Ancelotti die Squadra Azzurra?

(Keystone-SDA) Wird er oder wird er nicht? Carlo Ancelotti könnte gemäss Medienberichten nun doch Trainer der gescheiterten Squadra Azzurra werden. Noch im Dezember lehnte er ein Angebot des Verbandes ab.

Nach dem historischen Debakel der italienischen Nationalmannschaft in der Qualifikation für die WM 2018 soll nun doch Ancelotti den heiklen Posten des Nationalcoachs übernehmen.

Wie verschiedene italienische Medien übereinstimmend berichteten, ist der 58-Jährige erster Anwärter auf den Job des Cheftrainers. Der einstige Meistermacher in Italien, England, Frankreich und auch Deutschland habe Roberto Mancini auf der Liste der Kandidaten überholt, schrieben etwa der “Corriere dello Sport” und die “Gazzetta dello Sport”.

Nach Ancelottis offensichtlichem Sinneswandel sei der Verband nah dran an einer Verpflichtung des Ex-Profis. “Wie es scheint, fehlt nur noch eine Einigung über den Lohn”, schrieb die “Gazzetta”. Als Trainer-Assistent wird Weltmeister Andrea Pirlo gehandelt, der unter Ancelotti bei Milan spielte und seine Karriere jüngst beendete.

Schon kurz nach dem Abgang des in der WM-Qualifikation gescheiterten Gian Piero Ventura galt Ancelotti als Wunschkandidat des Verbandes FIGC. Im Dezember erteilte er dem Verband allerdings eine Absage. Damals sagte er, es mache ihn stolz, dass sein Name für den Posten gehandelt werde. Er wolle aber bei einem Klub bleiben. Und er könne die strukturellen Probleme des italienischen Fussballs nicht lösen. Der viermalige Weltmeister wird erstmals seit 60 Jahren eine WM verpassen.

Es gab zwei geheime Treffen zwischen Roberto Fabbricini, dem interimistischen Verbandspräsidenten, und Ancelotti. Eineinhalb Stunden sei in einem Hotel in Rom gesprochen worden, hiess es im “Corriere dello Sport”. Anwesend war auch Vizepräsident Alessandro Costacurta, einst Teamkollege von und später Spieler unter Ancelotti bei Milan. Bis ein Entscheid bekannt gegeben werde, könne es noch bis nach dem 20. Mai dauern, berichtete die “Gazzetta”. Doch das Ziel sei es, das Freundschaftsspiel gegen Saudi-Arabien am 28. Mai mit dem neuen Trainer zu bestreiten.

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