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Musik

Keystone

Wer im Zusammenhang mit der Schweiz an Musik denkt, dem kommt wohl oft als Erstes das Jodeln in den Sinn. Dabei geht die Schweizer Musik heute weit darüber hinaus, zu Jazz und Rap und allem, was dazwischen liegt.

Das Jodeln, diese eigenartige Vokaltechnik, ist aber keineswegs eine exklusive Schweizer Spezialität: Im Alpenraum hat der Jodel ursprünglich vor allem den durch Täler und Krächen getrennten Hirten als Kommunikationsmittel gedient.

Folklore und Volksmusik

Zur Schweizer Volksmusik gehört aber nicht nur das Jodeln, sondern geprägt ist die Folklore namentlich auch durch die speziellen Instrumente: Schwyzerörgeli (Handorgel/Akkordeon), Klarinette, Stehbass und natürlich das Alphorn, das sowohl allein als auch in Gruppen gespielt wird.

Weitere Information über Traditionen und zeitgenössische Formen des Alphornspiels und des Jodelns in der Schweiz bietet ein multimediales swissinfo-Dossier.

Informationen rund ums Thema Alphorn bietet auch die Website der Schweizer Alphorn-AkademieExterner Link. Oder wer sich gerne selber mal am Alphorn versuchen will, findet nützliche Informationen auf der Website des Schweizer Alphorn-AteliersExterner Link.

Der Eidgenössische JodlerverbandExterner Link ist die Dachorganisation der Schweizer Vereine von Jodlern, Alphornbläsern und Fahnenschwingern. Zu dem Verein gehören auch Auslandschweizergruppen aus den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika. Alle drei Jahre führt der Jodlerverband das Eidgenössische Jodlerfest durch, das nächste im Juni 2011. Das Eidgenössische Jodlerfest ist ein Grossanlass mit Hunderttausenden von Besuchern und Besucherinnen.

In der Schweiz existiert auch eine breite und äusserst lebendige Amateurmusik-Szene. Schweizer und Schweizerinnen lieben offensichtlich Chormusik, in praktisch jedem Dorf scheint es mindestens einen Chor oder eine Blasmusik zu geben.

Klassische Musik

Obschon die Schweiz in der klassischen Musik eine eher bescheidene Rolle spielt, hat sie doch einige international bekannte Komponisten hervorgebracht, im 20. Jahrhundert namentlich Arthur HoneggerExterner Link (dessen Porträt die derzeitige 20-Franken-Note ziert), Frank MartinExterner Link und Othmar SchoeckExterner Link.

Unter der Leitung seines Gründers Ernest AnsermetExterner Link leistete das Orchestre de la Suisse RomandeExterner Link einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung der modernen Musikkultur in der Schweiz.

Fast alle grösseren Schweizer Städte (Zürich, Genf, Lausanne, Biel, Bern, Basel, Luzern, Lugano, Winterthur und St Gallen) haben heute zum Teil hochstehende klassische Orchester. Charles Dutoit und Mathias Bamert setzen ihrerseits die Tradition international angesehener Schweizer Dirigenten fort.

Informationen wie Biographien der Komponisten, Angaben zu Interpreten, Ensembles und mehr finden Sie bei musinfo.chExterner Link, einer Datenbank zur Schweizer Musik. Einen Überblick bietet auch das Historische Lexikon der SchweizExterner Link.

Das Portal classicpoint.chExterner Link bietet unter anderem einen Veranstaltungskalender und Konzerttipps.

Jazz

Jazz wurde in der Schweiz nach den 1930er-Jahren populär. Die Schweiz hat auch eine Reihe international bekannter Jazzmusiker und -musikerinnen hervorgebracht wie etwa George Gruntz (geb. 1932), Irène Schweizer (1941), Hans Koch (1948), Norbert Mösling (1952), Mike Goetz (1956), Thierry Lang (1956), Heiri Känzig (1957) oder Erika Stucky (1962), um nur einige zu nennen.

Die Jazz-Festivals von Zürich, Bern, Cully, Lugano und besonders Willisau und Montreux gehören international zu den bekanntesten Anlässen ihrer Art. Anerkannte Jazzschulen gibt es in BernExterner Link und LuzernExterner Link.

Open-Air und andere Festivals

Die Sommermonate in der Schweiz zeichnen sich durch ein breites Angebot von Open-Air-Veranstaltungen und Festivals in allen Musikbereichen aus.

Zu den bekanntesten internationalen Festivals im Bereich Klassik gehören die an Ostern und im Sommer in Luzern stattfindenden internationalen Musikfestwochen (Lucerne Festival)Externer Link, das Verbier FestivalExterner Link und das Menuhin Festival GstaadExterner Link.

Das jährliche Montreux Jazz FestivalExterner Link zieht seit Jahrzehnten zahlreiche Besucher und Besucherinnen aus der ganzen Welt an den Genfersee. Zudem gibt es im ganzen Land, vom Bodensee bis zum Genfersee, von Basel bis Locarno, fast unzählige Festivals in Sparten wie Jazz, Rock, Pop, Latino, Blues bis hin zu Country & Western.

Zu den bekannteren Festivals, die schon seit Jahrzehnten stattfinden, gehören neben Montreux etwa auch das Willisau Jazz FestivalExterner Link, Jazz AsconaExterner Link oder Rock oz Arènes in AvenchesExterner Link, um nur einige zu nennen.

Die grossen Pop- und Rock-Open-Airs im Sommer wie zum Beispiel das Paléo Festival NyonExterner Link, das Open Air FrauenfeldExterner Link oder das Gurtenfestival in BernExterner Link bieten internationalen Stars und bekannten Schweizer Bands wie Stephan Eicher, Sophie Hunger, Züri West oder Patent Ochsner die Möglichkeit, vor Scharen (zumeist) junger Leute aufzutreten, die Schlafsäcke und Zelte mit sich bringen und sich ihren Spass auch kaum von Regen und Schlamm verderben lassen.

International bekannte Schweizer Stars und Bands sind unter anderem Gotthard, Yello, Krokus, DJ Bobo oder The Young Gods.

Musik und Sprache

Heutzutage sind auch die Songtexte von Schweizer Popmusikern und Rockbands immer häufiger in Englisch, weil sonst auf internationalen Bühnen kaum Lorbeeren und Geld zu holen sind. Noch bedienen sich jedoch die populärsten Bands im ganzen Land der jeweiligen Landes- bzw. Umgangssprache.

In der deutschen Schweiz ist diese Musik denn auch unter der Bezeichnung “Mundart-Rock” bekannt. Vorläufer dieser Musik waren die (Berner) Troubadours in den 1960er-Jahren, die ihre eigenen Lieder in Dialekt vortrugen und sich meist selbst auf der Gitarre begleiteten. Der bekannteste dieser Musikpoeten war Mani MatterExterner Link, der seine witzigen und tiefsinnigen Lieder auf Berndeutsch schrieb und vortrug. Seine Lieder werden noch heute gesungen und seine eigenen Aufnahmen sind immer noch sehr populär.

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