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Würth und Rechsteiner verteidigen St. Galler Ständeratssitze

Zum dritten Mal in Folge gewinnt Paul Rechsteiner (SP) einen zweiten Wahlgang um einen der beiden St. Galler Ständeratssitze. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller sda-ats

(Keystone-SDA) Die bisherigen St. Galler Ständeräte Benedikt Würth (CVP) und Paul Rechsteiner (SP) verteidigen ihre beiden Sitze. Der Herausforderer, Roland Rino Büchel von der SVP, landete mit einem Abstand von knapp 17’000 Stimmen auf dem dritten Platz.

Für den St. Galler Noch-Regierungsrat Benedikt Würth war es ein Start-Ziel-Sieg – der zweite hintereinander. Er setzte sich zuerst im Mai in der Ersatzwahl für Bundesrätin Karin Keller-Sutter im zweiten Wahlgang durch und schaffte nun auch in der Erneuerungswahl mit 77’893 Stimmen die Bestätigung.

Würth war der Kandidat, auf den sich viele einigen konnten: In allen vier Wahlgängen innert neun Monaten erreichte der CVP-Politiker stets die höchste Stimmenzahl. Am 20. Oktober verfehlte er das absolute Mehr bloss um rund 500 Stimmen.

Dauernde Anspannung

Gab es vor dem 17. November trotzdem Zweifel? Bei zweiten Wahlgängen sei die Konstellation immer neu, sagte Würth zu Keystone-SDA. Er sei aber ruhig geblieben. Nun sei die Erleichterung da: Es sei ein intensives Jahr gewesen, eine dauernde Anspannung – auch im Umfeld. Würth wird im Doppelmandat noch bis Ende Mai Finanzchef bleiben.

Für Paul Rechsteiner ist es der dritte Sieg in Folge, jeweils im zweiten Wahlgang. Von der Parteienstärke her hätten SP und Grüne im Kanton St. Gallen keine Chance, einen Sitz zu holen, sagte Rechsteiner und stellte fest: “Es war wieder eine Kampfwahl.”

Eine Bewegung für Rechsteiner

Auch dieses Mal habe es zum Erfolg “eine grosse Bewegung” gebraucht. Im Unterschied zu vorher sei sie anders zusammengesetzt gewesen: “Dabei waren viele Junge”, das habe etwa auf Social Media eine grosse Rolle gespielt. Bei den Wahlveranstaltungen in den Regionen habe es sich gezeigt, dass die Themen Renten und Krankenkassenprämien bei den Leuten viel präsenter seien, als es in den Medien den Anschein habe. “Dafür war ich der richtige Kandidat”, so Rechsteiner.

Roland Rino Büchel lag im ersten Wahlgang rund 18’000 Stimmen hinter Paul Rechsteiner, im entscheidenden zweiten Wahlgang waren es knapp 17’000 Stimmen. Für ihn sei dies ein hervorragendes Resultat, sagte Büchel. Daran geglaubt, dass er den Sitz schaffen werde, habe er eher nicht: “Ich bin Realist”, sagte er. Vorgesorgt habe er trotzdem: Weil er angekündigt habe, dass er mit dem Velo nach Bern fahre, falls er gewinne, habe er es sicherheitshalber mitgenommen.

Am Rande der Wahl bestätigte Büchel, dass er sich in Bern nicht für das Präsidium des Nationalrats bewerben werde. “Dieser Entscheid stehe für mich fest”, sagte er.

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